Größter Netzbooster der Welt

Branchenneuigkeiten – 13. Dezember 2022

Fluence Energy baut im Auftrag von TransnetBW den weltgrößten Netzbooster bei Kupferzell in Baden-Württemberg. Der Batteriespeicher soll das Übertragungsnetz entlasten.

Der Batteriespeicher soll nahe dem Umspannwerk errichtet werden und kann bei Bedarf 250 Megawatt für die Dauer von einer Stunde in das Übertragungsnetz von TansnetBW einspeisen. Im Jahr 2025 soll die Anlage in Betrieb gehen und gleichzeitig Kosten sparen und die Kapazität des Übertragungsnetzes erhöhen.

Visualisierung des Fluence Netzboosters in Kupferzell

Denn in Deutschland wird der meiste Strom im Norden – vor allem durch Windkraft –erzeugt. Der höchste Verbrauch liegt aber im Süden. Bei starkem Wind reicht die Kapazität des Netzes oft nicht aus, so dass Windenergie im Norden gedrosselt und Kraftwerke im Süden hochgefahren werden müssen – im Fachjargon Redispatch genannt.

Außerdem wird die oft ohnehin schon knappe Kapazität des Übertragungsnetzes im Regelfall nicht voll ausgenutzt. Denn wenn plötzlich eine Leitung ausfällt, etwa weil sie von einem Sturm beschädigt wurde, muss der Strom dieser Leitung blitzschnell umgeleitet werden, damit weiterhin alle Verbraucher versorgt werden. Das heißt, andere Leitungen müssen den Strom der ausgefallenen Leitung sofort aufnehmen können, was nur geht, wenn diese Leitungen noch nicht am Limit ihres maximalen Stromflusses sind.

Michael Gillessen, Geschäftsführer der Fluence Energy GmbH, Dr. Jens Kistner, Marktdirektor Zentraleuropa der Fluence Energy GmbH, Dr. Werner Götz, vorsitzender Geschäftsführer der TransnetBW GmbH, Dr. Rainer Pflaum, Geschäftsführer der TransnetBW GmbH, bei der Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.) am 30. September 2022.

Mit dem Netzbooster in Kupferzell sollen Redispatches seltener nötig werden, weil erstmal der Batteriespeicher einspringt. Für kurzzeitige Engpässe im Netz kann der Batteriestrom oft schon ausreichen. Sollte sich eine längere Überlastung der Leitungen ankündigen, überbrückt die Batterie so lange bis andere Kraftwerke hinter dem Engpass angelaufen sind. Durch den Batteriespeicher lässt sich das Übertragungsnetz auch höher auslasten, weil bei einem plötzlichen Ausfall von Leitungen, der Netzbooster die dann fehlende Leistung sofort ersetzen kann.

Der Bau von zusätzlichen Höchstspannungsleitungen soll so reduziert werden. Durch weniger Redispatches sinken obendrein die Emissionen und nicht zuletzt die Kosten und damit auch der Strompreis. Weiterer Pluspunkt: Netzbooster können auch Netzdienstleistungen wie die Bereitstellung von Blindleistung erbringen.

TransnetBW betont, dass in den Batterien nur Zellen mit Kathoden aus Lithium- eisenphosphat zum Einsatz kämen. Sie böten mehr Sicherheit, seien umweltfreundlicher und leistungsfähiger und hätten obendrein eine längere Lebensdauer.

Hören Sie zu dem Thema auch unseren Podcast mit Julian Jansen , Director of Growth and Market Development (EMEA) bei Fluence.

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