E-Autos an der Strombörse

Branchenneuigkeiten – 15. September 2022

Der Energie- und Mobilitätsanbieter „The Mobility House“ handelt Strom aus 4.500 Elektroautobatterien an der europäischen Strombörse in Paris.

Schon seit 2016 vermarktet The Mobility House sogenannte Flexibilitäten, also Strom zur Stabilisierung des Netzes, aus stationären und mobilen Elektroautobatterien. Bisher übernahm nach Angaben des Unternehmens ein „langjähriger enger Partner“ die Vermarktung an den europäischen Energie- und Leistungsmärkten. Jetzt hat The Mobility House eine eigene Anbindung an die europäische Strombörse EPEX SPOT SE.

Da Vehicle-to-Grid-Anwendungen durch erste bidirektionale Fahrzeuge und Ladestationen realer würden, sei die aktive und direkte Teilnahme als offizielles Börsenmitglied nun „zwingend“, gab das Unternehmen bekannt. Nur so könne die spezifische Flexibilität von Elektroautos ohne Alterung der Batterie bestmöglich gehandelt werden. Gesteuert und angebunden werden die Elektroautobatterien dabei über die selbst entwickelte „EV Aggregation Platform“. „Über viele Jahre konnten wir auf Basis unserer EV Aggregation Platform in zahlreichen Projekten mit namenhaften Partnern wertvolle Erfahrungen im Day-Ahead- und Intraday-Handel sammeln“, sagt Robert Hienz, CEO von The Mobility House.

Mit dem jetzt erfolgten Anschluss an die Strombörse will das Unternehmen die Weiterentwicklung der eigenen Technik und Algorithmen sicherstellen. Dabei gehe es darum, das System auf einen „rasanten Zuwachs“ auszulegen, sowohl was die Verfügbarkeit von Elektroautobatterien betreffe als auch den Bedarf seitens der Energieversorger. Hinzu kämen noch die Anforderungen der Autohersteller.

Für die Eigentümer von Elektroautos und vor allem Flottenbetreiber könnte sich bidirektionales Laden durchaus lohnen. The Mobility House rechnet mit „signifikanten Erlösen pro Fahrzeug“, die sogar die Kosten des Fahrstroms kompensierten. Schon bald sollen auch Privatkunden vom bidirektionalen Laden profitieren können. Entsprechende Produkte habe The Mobility House in Vorbereitung.

Bisher unterstützen allerdings erst sehr wenig Elektroautomodelle das bidirektionale Laden. Mit dem ID.Buzz, dem Elektro-Bulli von Volkswagen, soll die Technik erstmals in großem Stil ausgerollt werden und dann in den anderen Elektro-Modellen des VW-Konzerns folgen.

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