BASF hat angekündigt, am Standort Schwarzheide im südlichen Brandenburg eine Anlage für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aufzubauen. Der erste Teil der Anlage soll 2024 in Betrieb gehen soll.
Künftig will BASF in Schwarzheide pro Jahr 15.000 Tonnen Alt-Batterien aus Elektroautos recyceln. Je nach Batterietyp lassen sich dabei unterschiedliche Mengen von Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan gewinnen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist besonders das Recycling von Kobalt interessant. In LCO- oder Lithium-Kobalt-Oxid-Batterien kann das Kobalt bis zu 90 Prozent der Kosten für die Kathode ausmachen.
„Mit der Investition in eine Batterierecyclinganlage für schwarze Masse im großtechnischen Maßstab machen wir den nächsten Schritt, um die gesamte Wertschöpfungskette des Batterierecyclings bei BASF zu etablieren“, sagt Peter Schuhmacher, Leiter des Unternehmensbereichs Catalysts bei BASF. „Der geschlossene Kreislauf von Altbatterien hin zu Kathodenmaterialien für neue Batterien reduziert die Abhängigkeit von abgebauten Rohstoffen und ermöglicht eine Kreislaufwirtschaft.“
Vor dem Recycling werden die Batterien erst zerlegt und die Zellen anschließend geschreddert. Nach dem Entfernen sämtlicher Folien wird das zerkleinerte Material mehrfach gesiebt und getrocknet. So entsteht die sogenannte schwarze Masse. Aus dieser Masse sollen dann durch Laugen die Kathodenmaterialien Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan gewonnen werden. Dabei werden die Metalle hydrometallurgisch, also von alkalischen Lösungen aus der schwarzen Masse herausgelöst.
Laut BASF haben die gewonnen Kathodenmaterialien nach dem hydrometallurgischen Raffinationsprozess „Batteriequalität“ und könnten zur Herstellung von Vorprodukten für „Kathodenvormaterialien“ verwendet werden, die dann ihrerseits zur Herstellung von Kathodenmaterialien für neue Batterien verwendet würden. Die Anlage für die hydrometallurgische Weiterverarbeitung der schwarzen Masse soll Mitte des Jahrzehnts gebaut werden.