Das Schweizer Unternehmen ecocoach AG bietet mit seinem ecoAutonomyStorage System eine intelligente Kombination von Photovoltaik, Batteriespeicher und Blockheizkraftwerk. Ergebnis: über 80 Prozent Eigenverbrauch und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.
Der Gasversorger GRAVAG aus dem schweizerischen St. Margrethen hat eine solche Kombination von Photovoltaik, Batteriespeicher und Blockheizkraftwerk (BHKW) zusammen mit dem neu entwickelten Total Energy System (TES) erstmals in der Schweiz in Betrieb genommen. Das TES steuert den Anlagenverbund und wurde von der GRAVAG mitentwickelt.
Die Pilotanlage wurde im Juli 2021 in Betrieb genommen und läuft seitdem einwandfrei. Im Sommerhalbjahr deckt die PV-Anlagen mit ihrer Leistung von 36 Kilowatt Peak (kWp) und ihrer Fläche von rund 180 Quadratmetern den gesamten Strom- und Wärmebedarf des Büro- und Gewerbegebäudes am Hauptsitz der GRAVAG in St. Margrethen ab. Dabei wird überschüssiger Strom in das ecoBatterySystem von ecocoach mit einer Kapazität von 65 Kilowattstunden (kWh) eingespeist. Ist auch der Batteriespeicher voll geladen, wird der überschüssige PV-Strom in Wärme umgewandelt und gespeichert. Diese Wärme steht dann als Warmwasser oder zur Raumheizung zur Verfügung. Ist auch der Wärmespeicher voll beladen, fließt der überschüssige PV-Strom ins öffentliche Stromnetz.
Im Winterhalbjahr übernimmt das BHKW den Großteil der Strom- und Wärmeerzeugung am Hauptsitz der GRAVAG. Die Anlage wird zu hundert Prozent mit Biogas aus der Region betrieben. Das BHKW (Schweizerdeutsch: WKK – Wärme-Kraft-Kopplung) hat eine elektrische Leistung von 7,2 kW und eine thermische von 18 kW. Bei elektrischen Lastspitzen bezieht das TES zusätzlichen Strom aus dem öffentlichen Netz. Sollte die thermische Leistung des BHKW im Winter nicht ausreichen, schaltet sich eine Gasheizung zu.
GRAVAG-Geschäftsleiter Roger Schneider zieht bisher eine durchweg positive Bilanz. Anlass für den Einbau des TES war die Schweizer Energiestrategie und die Befürchtung, dass es im Winter keine sichere Stromversorgung geben könnte. „Mit dem TES können wir sicherstellen, dass der Hauptsitz der GRAVAG auch bei einem länger dauernden Stromunterbruch genügend Strom und Wärme zur Verfügung hat“, sagt Schneider. Außerdem habe die GRAVAG mit der Entwicklung des TES neues Know-how aufgebaut, das sie nun zusammen mit ihren Fachpartnern bei der Kundenberatung einsetzen könnten.
